Inneres Kind

Manchmal reagieren wir über – und können uns beim besten Willen nicht erklären, wieso unser Ausbruch so heftig ausgefallen ist. Aus scheinbar nichtigem Anlass befinden wir uns unversehens im Verteidigungs- oder Kampfmodus, im Rückzug- oder Fluchtmodus, beschwichtigen und entschuldigen uns endlos – und verstehen uns im Nachhinein selbst nicht mehr.

Jeder Mensch wird von Zeit zu Zeit getriggert von bestimmten Worten, Geräuschen, einem Tonfall, einer Mimik, einer Körperhaltung. Das bringt unmittelbar ein (unangenehmes) Gefühl mit sich, das er bzw. sie von früher her kennt. Um diesem Gefühl nicht mehr schutzlos ausgeliefert zu sein, folgt einem solchen Trigger automatisiert – also ohne Umweg über bewusste Reflexion – eine Handlung.

Früher war dieses Reiz-Reaktions-Schema für uns (über)lebenswichtig.

Heute kann es uns daran hindern, uns der tatsächlichen Situation gegenüber angemessen verhalten zu können.

Häufiger Grund dafür sind „junge“ Persönlichkeitsanteile. Gebildet haben sie sich in unserer Kindheit und haben uns in aller Regel vor Schlimmem bewahrt. Nur wenn wir uns entschuldigten oder versteckten, konnten wir der Zurückweisung, der Strafe oder der Nichtbeachtung durch unsere Eltern oder andere nahe Bezugspersonen entgehen.


Mithilfe der Visualisierung einzelner kindlicher Anteile können wir diese wahrnehmen und wertschätzen. Durch sie haben wir wichtige Fähigkeiten erübt, die für uns heute noch von Bedeutung sind. Im inneren Bild können wir ihre Bedeutung für unser heutiges Leben würdigen.


Die Arbeit mit dem Inneren Kind

Ziel der Arbeit ist es, die Botschaft der kindlichen Anteile in unserem ganz normalen Alltag wahrzunehmen. Das gibt uns die Möglichkeit, das Reiz-Reaktionsschema zu unterbrechen und souverän entscheiden zu können, wie wir mit unserer ganzen erwachsenen Persönlichkeit und allem, was dazu gehört, im Einzelfall reagieren möchten.